Es ist ein Reiz und eine Auseinandersetzung anzunehmen, Goethe in unserer heutigen Zeit zu wissen.
Elektronische Medien und künstlerische Intuitionen machen es möglich, Goethe in unsere Zeit zu projizieren, bildnerisch und aktuell darzustellen. Jede Zeit erkennt sich erst im Vergleich mit der Vergangenheit, die der Mühe und Freude unserer Aktualisierung bedarf. Die vergangene Zeit gibt uns Orientierung für eine für uns ungewisse Zukunft – Toleranz, Mut, Liebe und Weitsicht – wenn man das Positive sehen will. Wer sich mit Goethes Werk beschäftigt, entdeckt auch das Gegenwärtige in seinem Dichten und Leben. Diese Ausstellung mit collagierter Copy-Art kann eine visuelle und gedankliche Annäherung an den Dichter Goethe hervorrufen.
Diese Arbeiten sind eine Auswahl aus 50 Werken.
Die Größe der Bilder haben im Original das Format DIN A3.
Durch das digitale Fotografieren sind einige Überblendungen entstanden.
Die Originale sind deutlich.
An dieser Stelle sehen Sie nur eine Auswahl. Insgesamt gibt es zu Schiller und Goethe 50 Exemplare.
PresseartikelJohann Wolfgang von Goethe, seit langem schon Oberdirektor der Weimarischen Hofschauspielergesellschaft, schickt seine Truppe allsommerlich nach Lauchstädt, eine Tagesreise entfernt. In Lauchstädt stimmen die Einnahmen, denn die Gäste strömen nur so zu den Vorstellungen. Aber die Freude ist getrübt, denn der Zahn der Zeit nagt gewaltig am dortigen Hause. Es regnet hinein, Unzufriedenheit mit den Gegebenheiten breitet sich aus. So beschließt Goethe, der Theaterbegeisterte, ein neues Gebäude errichten zu lassen.
Goethe checkt die Finanzlage, nimmt sein Handy und ruft kurzerhand den bekannten Architekten Johann Heinrich Gentz an und bittet ihn um Unterstützung dieses Vorhabens.
Seinen Freund Götze beruft Goethe zum Bauleiter und nach einigen bürokratischen Hürden holpert Goethe selbst in seiner Kutsche nach Lauchstädt, um die Baustelle anzusehen. Um die Zeit des Reisens gut auszunutzen, nimmt er seinen Laptop zur Hand und tippt emsig am »Faust«. Während einer kurzen Rast auf der beschwerlichen Reise trifft er, da die Welt ja bekanntlich ein Dorf ist, Claudia Schiffer. Es ergibt sich eine nette Plauderei...
Sie meinen, liebe Leser, hier stimmt etwas nicht??? Ein wenig geschummelt ist die Geschichte schon – aber es gibt Frau Hilde Art-Kowski, eine Künstlerin aus Oberhausen, die genau diese unterschiedlichen Zeitbezüge in Ihren Werken verarbeitet. Sinnerfüllt, farbenprächtig und von außerordentlicher Phantasie sind ihre Bilder in collagierter Copy-Art, in denen sie Goethe und die Gegenwart mit heute üblicher Technik, mit Problemen der Forschung und Umwelt, mit Sorgen und Nöten aber auch die Freuden unserer Zeit mit Goethe in Verbindung bringt.
Frau Art-Kowski studierte in Berlin Malerei und arbeitete in Düsseldorf und Essen als Lehrerin und Kunsterzieherin. Seit 1985 ist sie freischaffend tätig. Sie ist Vorsitzende der »KunstInitiativeRuhr (KIR)« und organisiert seit mehr als 10 Jahren internationale Ausstellungen in der Kulturfabrik Oberhausen, einem Verein zur Förderung kultureller und politischer Bildung. Zahlreiche eigene Ausstellungen in Deutschland und im Ausland fanden bereits statt.
In diesem Sommer haben Sie Gelegenheit, während der Spielzeit des Goethe-Theaters, die Bilder von Hilde Art-Kowski anzuschauen. Wir freuen uns auf Sie!Ute Boebel, Museumsabteilung des Goethe-Theaters Bad Lauchstädt